Laufen ist die natürlichste Bewegungen die Menschen kennen. Während wir Schwimmen oder Radfahren erst ‚lernen‘ müssen, ist Laufen bereits in unserer Firmware implementiert. Naheliegend das es Millionen, neben bloßer Fortbewegung, eben sportlich nutzen, weil es einfach ist und vielleicht deshalb viel Spaß macht…
Was Messtechnik im sportlichen Einsatz betrifft, blieb das Laufen im Gegensatz zum Radsport/Triathlon, doch eher konservativ
Pulsmessung in den Achtziger Jahren waren schon ein Ding, Laufschuhe mal gedämpfter, mal weniger, die GPS-Uhren habe sich in den letzten Jahren durchgesetzt, aber richtig ‚datengesteuert‘ war das bisher kaum.
Da mein Background eher im Radsport liegt und ich dort seit mehr als 20 Jahren Leistungsmesser, also Powermeter, im Training und Wettkampf einsetzte, liegt es nahe, dass der Wunsch auch fürs Laufen besteht. Seit etwa drei Jahren lässt sich das mit dem Stryd Lauf-Powermeter auch sehr gut nutzen, wenn auch in der Breite noch unbekannt.
Während auf dem Fahrrad die Sache recht simpel ist: dort ist ein festen Hebelarm, in Form der Tretkurbel, die ist immer gleich lang und der Kraftweg lässt sich über die Trittfrequenz berechnen.
Beim Laufen ist die Sache deutlich komplexer. Die Leistungsmessung über Sohlen-Drucksensoren hat sich bisher nicht durchgesetzt, aber da Sensoren für Beschleunigung und Drehungen immer besser und genauer werden, kann man Laufbewegung über die drei Vektoren berechnen. Also wieviel geht nach vorne – wo wir eigentlich hinwollen, aber eben auch nach oben – weil wir unseren Körper gegen die Schwerkraft anheben müssen und was wiederum in die Rotation – wenn wir unsere Arme nicht adäquat einsetzten.
Letztlich kommen sehr guten und reproduzierbare Leistungsdaten zusammen, die Watt-Werte sind live an der Lauf-Uhr ablesbar. Der nur wenige Gramm leichte Stryd Powermeter sitzt dabei übrigens am Schuh.
Die Reproduzierbarkeit ist wichtig, da die Daten sonst nicht für eine Trainings-Steuerung und Leistungsmessung bzw. – prognose sinnvoll wären. Die Laufgeschwindigkeit wird ebenfalls berechnet, ohne das ein GPS-Sensor verwendet wird.
Das aktuelle Stryd Powermeter gibt dir neben der reinen Leistung in Watt-Zahlen auch Informationen über deine Lauf-Form (Schrittfrequenzen, Kontaktzeiten und sowas wie „Bein-Steifheit“ im Sinne der Effektivität deiner menschlichen Beinfeder), berechnet die Leistung im Verhältnis zur Windgeschwindigkeit und vor allem der Steigungen.
Es ergibt sich mithilfe der Leistungsdaten ein klares Bild über die erbrachte Leistung und deren Zusammensetzung und das wird noch besser wenn wir die bisher funktionierenden Daten (Herzfrequenz/Geschwindigkeit) ebenfalls einbeziehen. Die Trainingszonen werden also ähnlich dargestellt, wie man es über Strecken-Zeiten oder Herzfrequenzen gewohnt ist.
Die Herzfrequenz ist weiter ein wichtiges Hilfsmittel um Leistung zu verstehen und Entscheidungen darauf zu begründen. Diese allein ist recht störungsanfällig und von einigen internen und externen Faktoren (Trainingszustand, kumulierte Ermüdung, Ernährung, Schlaf, Stress usw) abhängig.
Zumal reagiert die Herzfrequenz zu träge beim Einsatz in kurzen intensiven Intervallen. Für ruhigere Dauerläufe lässt sich der Puls noch gut einsetzten. Änderungen im Trainingszustand kann man bei trainierten Läufern nur schwer bis gar nicht darstellen.
Die Laufgeschwindigkeit, einfach nur die Streckenlänge, oder noch einfacher, die Trainingszeit. Auch das soll weiter bedacht werden und ist für eine gesunde und/oder leistungsorientierte Steuerung notwendig.
Eine Steuerung über Geschwindigkeit funktioniert eben nur unter gleichen Bedingungen. Am besten auf dem Laufband oder der Leichtathletik-Laufbahn. Sobald Faktoren wie Steigungen, Wind oder Untergrund dazu kommen, ist man raus.
Vergleichen kann man dann gleiche Bedingungen. Die amtlich vermessenen Wettkampfstrecken (5K oder 10K) am gleichen Ort zu ähnlichen Bedingungen sind dann ein Beispiel. Das wird auch die Motivation für viele Läufer sein, einen früh im Jahr stattfindenden Laufwettkampf über diese Strecken als (Leistungs-) Bestimmung zu nutzen. Ob jetzt positiv oder negativ, den genauen Grund der (Laufzeit-) Änderung (Metabolisch/Laufökonomie/Motivation/Taktik) muss man genauer suchen.
Im Wettkampf lässt sich ein Lauf-Powermeter als Tacho einsetzten. Die entsprechende Ziel-Leistungsvorgabe führt den Läufer recht sicher zum Ziel. Laufen muss schon noch selbst, aber die Sicherheit die einem diese Vorgabe gibt, macht den Wettkampf stress-freier.
Meiner Meinung nach widerspricht das auch nicht dem Erlernen eines guten Körpergefühles. Das ist sogar einer der wichtigsten Voraussetzungen für ein gesundes, nachhaltiges Training und einen einen erfolgreichen Wettkampf.
Wenn Du Fragen zum Einsatz eines Stryd Powermeters hast oder sogar eines erwerben möchtest kann ich gerne behilflich sein. Außerdem schreibe ich individuelle Trainingpläne auch Watt-basierend und kann Dir spezielles anpassen für bzw 5K, 10K 1/2 oder vollen Marathon..
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